DIY Sitzauflage für Bierkisten
Abgelegt in: DIY, Make Something Cool
Es war wohl 2012 als ich die Biere von Störtebeker entdeckte. Seit die Stralsunder Brauerei 2009 begann sich mit diesem Namen ein neues Image zu geben, haben sie ihre Reichweite deutlich erhöht. Noch Anfang 2013 war es ein Highlight im Rewe einen Kasten Bernstein Weizen zu ergattern und Atlantik Ale nur über den Online Shop nach Sachsen zu bekommen. Inzwischen führen viele gut sortiere Getränke- und Supermärkte die Flaschen der Braumanufaktur.
Ihr Image pflegt die Brauerei durch die Vermittlung von Bierkultur und dem herausragenden visuellen Auftritt. Und als ich 2012 die Leckerei aus dem Norden kennenlernte, war ich auch von der Bierkiste beeindruckt. Mir war klar, die Kiste geb' ich nicht mehr her, da mach' ich nen Sitz d'raus!
Nach über 2 Jahren und inzwischen 4 Kisten, die permanent in der Wohnung herumstehen (mindestens zwei befüllt mit Neuentdeckungen aus Getränkemarkt-Streifzügen), hatte ich die letzten Woche das Verlangen nach Heimwerken. Und weil Wissen teilen fetzt, gibt's hier die Anleitung wie's geht:
Material
- Spanholzplatte, roh, 397×297×12 mm
- Schaumstoff 400×400×40 mm
- Holzleiste 700×15×35 mm
- 8 Schrauben 4,0×30
- Bezugstoff 500×600mm
- Tacker mit langen Klammern, 8 mm lang
- 4 mm Holzbohrer
- Bleistift, Metermaß, Säge, Schraubendreher, Bohrmaschine/Akkuschrauber
- 90 Minuten Zeit
Die Platte habe ich im Baumark direkt auf Maß schneiden lassen. Die Norm für Bierkästen beträgt wohl 400×300mm aber beim nachmessen am Kasten haben pro Seite 3mm gefehlt und ich wollte es passend haben. Die 3mm sollten aber kaum einen Unterschied machen.
Kosten
- Spanholzplatte ca. 2€
- Schaumstoff ca. 5€
- Holzleiste (2m) ca. 1€
- Schrauben im 100er Pack ca. 6,50€ (Einzeln ist der Stückpreis unverschämt hoch)
- Bezugstoff ca. 7€ (für 1×1,5m)
- Tacker-Klammern, 8mm lang ca. 5€
Der Stoff ist übrigens aus der 2014er IKEA PS Serie. Ich habe ein wenig zu viel gekauft, ein halber Meter reicht für zwei Sitze. Bleibt also 1,75€ für den Stoff. Es sollten die meisten Stoffe gehen, solange sie nicht zu dünn oder grob gewebt sind. Die einmaligen Anschaffungen mal außen vor gelassen, erhalten wir einen Materialeinsatz von ca. 10€.
Ans Werk
An den langen Seiten der Platte ziehen wir, mit 1cm Abstand zum Rand, eine Linie. An den kurzen Seiten, wiederholen wir das, mit einem Abstand von 1,5cm. Wir könnten auch über all 1cm nehmen, damit die Auflage nicht ganz so viel Spielraum hat, aber das kommt auf die Bierkiste an.
Nun legen wir die Platte auf den Schaumstoff. Der sollte an drei Seiten bündig mit der Holzplatte abschließen, oder nur minimal drunter/drüber stehen (Wenn der Schaumstoff lange im Baumarkt lag, könnte er etwas eingegangen sein). Wir schnappen uns das schärfste Messer im Haus! Ein großes Chefmesser ist am besten geeignet, da es mit der langen Klinge am schnellsten geht. Wir schneiden entlang der Kante des Holzes und sparen uns so mühsames messen uns frickeliges Freihand-Schneiden.
Im Anschluss legen wir den Stoff unter. Zu jeder Seite der Platte sollten 10cm Stoff überstehen. Eine Pappe, die auf 10cm im Quadrat zugeschnitten ist, hilft uns beim ausrichten.
Jetzt legen wir den Stoffrand an einer der langen Seiten um. Am besten erst mal bis ans Polster heran anlegen und beim Anlegen an die Platte soviel nachgeben, bis die Markierung erreicht ist (nächstes Bild).
Die Falte des Stoffs muss an der Bleistiftlinie anliegen.
Den Bezug jetzt von der Mitte aus fest-tackern. Ich habe 5 Nadel für eine lange Seite benutzt. Der Stoff sollte gut am Holz anliegen. Das Ganze jetzt nochmal auf der anderen Seite!
Nachdem wir die langen Seiten fixiert haben, kümmern wir uns um die Kurzen. Dafür ziehen wir die Falte der langen Seite lang und legen sie um die Ecke der Platte/des Polsters. Dann knicken wir den Stoff um die Kante der Platte und tackern an der Ecke und am Ende des Stoffs (Ergebnis siehe nächstes Bild).
Eure Adleraugen haben es vielleicht beim oberen Bild bemerkt; ich habe noch ein wenig vom Stoff abgeschnitten. Das macht das Arbeiten etwas einfacher. Wir falten jetzt das entstandene Trapez bei 2/3 Länge und führen es auf die Kante des Holzplatte. Wie ändern dabei wieder die Position der Falte im Stoff, bis wir die Markierung auf der Platte erreichen. Dann fixieren wir alles von der Mitte aus (3 Klammern sollten reichen) und versuchen dabei nicht die inneren Klammern aus dem vorherigen Schritt zu treffen. Ist das erledigt, wiederholen wir das auf der gegenüberliegenden Seite.
Die Holzleiste sägen wir jetzt in insgesamt 4 Stücke. Zwei zu je 20cm und zwei zu je 15cm. Auf den langen markieren wir die Bohrpunkte 5cm von rechts und links.
Wir markieren anschließend die Position der Rasten. Die befinden sich auf jeder Seite natürlich mittig. Auf den langen Seiten messen wir 9,5cm von jedem Ende ab und markieren es gut sichtbar auf der Hilfslinie vom Anfang. für die kurzen Seiten nehmen wir 7,5cm.
Die Hölzer legen wir an ihre vorbestimmte Position (Lange Seite — Langes Holz) und richten sie zwischen den Markierungen, die wir auf der Platte gemacht haben aus.
Wenn ihr beide Hände zum Bedienen der Bohrmaschine benötigt, lasst euch von einem Elternteil helfen. Damit das Holzstück nicht verrutscht, in das ihr nun bohren werdet, sollte es irgendwie fest gehalten werden. Beim Bohren ruhig ein paar Millimeter in die Platte bohren, damit die Schrauben später gleich greifen. Ihr werdet spüren, wann die Leiste zu Ende ist und die Platte anfängt. Dann nur nochmal kurz Druckausüben und den Bohrer aus dem Holz holen.
Schrauben gleich nach dem Bohren rein und festziehen, bis der Schraubenkopf leicht im Holz verschwindet. Das wiederholt ihr bei den verbleibenden drei Rasten.
Ich hoffe mein Gebrabbel ist halbwegs nachvollziehbar. Verbesserungsvorschläge, genauso wie Fragen oder Kritik sind in den Kommentaren gut aufgehoben.